Erschöpfung verstehen: körperlich, psychisch, energetisch
Wenn die Kraft einfach weg ist
Viele meiner Klientinnen kommen ins Coaching mit den Worten:
„Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich funktioniere nur noch und fühle mich dabei leer. Manchmal ist mir alles zu viel und gleichzeitig will ich einfach nur weitermachen.“
Erschöpfung ist nicht immer laut, sondern oft kommt sie leise und fast unmerklich. Erst bleibt die Wäsche liegen, dann kreisen die Gedanken, du bist dauermüde und ohne Lust auf irgendetwas. Und irgendwann denkst du: „So kann ich nicht weitermachen.“ Das hat nichts mit faul oder zu sensibel zu tun, es ist einfach Erschöpfung, du bist erschöpft und das ist ein riesiger Unterschied.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, was Erschöpfung auf körperlicher, psychischer und energetischer Ebene wirklich bedeutet. Denn wenn du verstehst, was da in dir passiert, kannst du aufhören, dagegen anzukämpfen und anfangen, liebevoll mit dir umzugehen.
Körperliche Erschöpfung: Wenn dein System in den Energiesparmodus schaltet
Vielleicht hast du in letzter Zeit öfter das Gefühl, dein Körper zieht nicht mehr richtig mit. Du wachst müde auf, schleppst dich durch den Tag und wünschst dir einfach mal eine Pause, die wirklich etwas verändert. Genau hier beginnt körperliche Erschöpfung. Dein Körper ist ehrlich. Er reagiert direkt auf dein Verhalten und versucht, dich zu schützen. Wenn du über längere Zeit zu viel gibst, zu wenig schläfst, kaum Pausen machst und nur funktionierst, schaltet dein System automatisch in den Energiesparmodus. Es ist sein Weg, dich vor noch größerem Schaden zu bewahren.
Typische Symptome körperlicher Erschöpfung könnten z.B. sein:
-
Ständige Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf
-
Verspannungen, Kopfschmerzen, Druckgefühle
-
Häufige Infekte oder hormonelle Schwankungen
-
Kaum Appetit oder ständiger Heißhunger
Dein Nervensystem steht unter Daueranspannung und schüttet Stresshormone wie Cortisol aus. Beim Cortisol handelt es sich um eine Art innerer Wachmacher, der dich über deine Grenzen hinaus trägt. Wenn der Cortisolspiegel allerdings über einen zu langen Zeitraum zu hoch ist, sind irgendwann die Speicher leer. Dann fühlt sich Erschöpfung nicht mehr nur körperlich an, sondern betrifft dein ganzes Sein.
Laut dem STADA Health Report 2025 fühlen sich fast 50 % der Deutschen im Alltag oft ausgebrannt, und 56 % haben schon einmal Burnout-Symptome erlebt.
Erschöpfung ist also kein Einzelfall, sondern längst ein gesellschaftliches Phänomen. Lies hierzu auch meinen anderen Blogartikel.
Psychische Erschöpfung: Wenn Gedanken keine Ruhe mehr geben
Vielleicht macht dein Körper aber sogar noch mit, aber dein Kopf dreht durch. Das kennen wohl die meisten: Du liegst abends im Bett, willst eigentlich abschalten – und doch kreisen die Gedanken endlos weiter um die To-do-Listen, Sorgen oder Erwartungen. Und selbst wenn du körperlich zur Ruhe kommst, hören deine Gedanken nicht auf sich zu drehen.
Nach einer Weile fühlt sich das an, als wäre dein Geist überfüllt. Du funktionierst, aber innerlich brennt nichts mehr richtig. Genau hier zeigt sich psychische Erschöpfung.
Typisch für psychische Erschöpfung sind:
-
Konzentrationsprobleme, innere Leere
-
Erhöhte Reizbarkeit oder emotionale Abstumpfung
-
Selbstzweifel: „Was stimmt nicht mit mir?“
-
Das taube Gefühl, nichts mehr wirklich zu fühlen
Dein Geist ist überladen, weil du einfach zu viel trägst. Vielleicht auch zu viel Verantwortung für andere? Psychische Erschöpfung ist kein Einbildungsthema, sondern ein klares Warnsignal deines inneren Systems.
Der DAK-Psychreport 2025 zeigt: Psychische Erkrankungen waren 2024 der dritthäufigste Grund für Fehlzeiten in Deutschland. Besonders betroffen sind Menschen im Gesundheits- und Erziehungsbereich.
Und laut Prof. Martin Teufel (SWR, 2024) ist „ständige Erreichbarkeit und fehlende echte Ruhe einer der größten Risikofaktoren für chronische Überlastung“. Bist du denn vielleicht sogar ständig erreichbar?
Das erklärt, warum so viele Menschen kaum noch abschalten können, selbst im Urlaub nicht.
Energetische Erschöpfung: Wenn du dich selbst nicht mehr spürst
Vielleicht spürst du deine Erschöpfung aber auch auf energetischer Ebene. Alles wirkt dumpf, als läge ein Schleier zwischen dir und dem Leben. Genau dann berührt die Erschöpfung eine tiefere Schicht: deine Lebensenergie.
Neben Körper und Geist gibt es etwas, das uns von innen heraus trägt, eine Art leuchtende Kraft. Manche nennen sie Seelenkraft, andere einfach Lebensfreude. Wenn sie schwächer wird, fühlt sich selbst Schönes leer an. Wenn du energetisch erschöpft bist, spürst du vielleicht:
-
Alles ist zu viel, selbst Positives
-
Freude fühlt sich weit entfernt an oder du weißt gar nicht mehr, was dir Freude macht.
-
Der Gedanke an morgen überfordert
-
Du erkennst dich selbst kaum wieder
Energetische Erschöpfung entsteht, wenn du dich zu lange von dir selbst entfernst. Wenn du nur noch funktionierst, aber nicht mehr in Verbindung mit deinen Bedürfnissen und deinem natürlichen Rhythmus lebst.
Diese Form der Leere lässt sich nicht „wegplanen“. Sie fordert dich auf, ehrlich hinzuschauen und langsam wieder zu dir zurückzukehren.
Warum Erschöpfung Sinn macht
Dabei gibt es eine Sache unbedingt zu beachten. Auch wenn du die Erschöpfung lieber nicht hättest. Sie ist definitiv nicht gegen dich. Sie ist ein Weckruf, der dich liebevoll daran erinnert, dass etwas in deinem Leben Aufmerksamkeit braucht.
So paradox es auch klingt, aber Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von innerer Intelligenz. Dein Körper, deine Psyche und deine Energie arbeiten gemeinsam daran, dich zurück zu dir selbst zu holen. Nicht, um dich auszubremsen, sondern um dich zu retten, neu zu justieren und dich wieder in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen.
Da wo du eigentlich sein solltest, aber vermutlich einfach gerade nicht bist. Also solltest du deiner Erschöpfung eigentlich sogar dankbar sein.
Erste Schritte zur Rückverbindung mit dir
Vermutlich willst du sie dennoch loswerden und keine Sorge, dafür musst du dein Leben nicht komplett umkrempeln. Ganz im Gegenteil, kleine Schritte sind der Anfang, wie auf der Treppe, eine Stufe nach der anderen.
Hier ein paar einfache Wege, wie du wieder mit dir in Kontakt kommst:
-
Sag dir selbst: „Ich nehme mich ernst.“
-
Erlaube dir Pausen.
-
Sprich mit jemandem, der dich nicht bewertet.
-
Spüre in deinen Körper, ohne dich selbst sofort zu bewerten.
-
Schreib dir auf, was dir fehlt und was du brauchst.
Mein Angebot für dich
Und wenn du alleine nicht rauskommst und gar nicht weißt, an wen du dich wenden sollst, dann möchte ich dir sagen: Ich bin da. Und ich freue mich von Herzen, wenn ich dir den Weg zurück zu dir und deiner Lebendigkeit zeigen darf. Im Coaching bei mir schauen wir gemeinsam:
-
Wo verlierst du Energie?
-
Was braucht dein System wirklich?
-
Und wie kommst du zurück in die Verbindung mit dir, deinem Körper und deinem Leben?
Informiere dich gerne in Ruhe über meine Arbeit und Preise auf meiner Webseite.
Mehr dazu findest du auf www.apple-eve-coaching.de
Zum Schluss: Du bist nicht kaputt
Du bist nur erschöpft, nicht falsch. Dein Zustand erzählt eine Geschichte von Verantwortung, von Kämpfen, von Liebe und vielleicht auch von zu viel Alleinsein oder Dinge mit dir allein im stillen Kämmerlein ausmachen.
Heute darfst du neu anfangen und in deinem ganz eigenen Tempo. Und dabei darfst du dir Unterstützung holen.